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Die Immobilienpreise sind in den vergangenen Jahren vor allem in Großstädten kräftig gestiegen. Das weckt Erinnerungen an Länder wie Spanien oder die USA, in denen Preisblasen entstanden, die später zur Weltwirtschaftskrise führten. Entsprechende Befürchtungen sind laut einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW) für Deutschland allerdings unbegründet. Tatsächlich ist es vielerorts noch immer sinnvoll, in die eigenen vier Wände zu investieren.

Die IW-Studie zeigt, dass jüngst vor allem Nachholeffekte die Preise für Wohnimmobilien in die Höhe getrieben haben. Denn bis 2008 war der deutsche Immobilienmarkt von stagnierenden, teilweise sogar fallenden Preisen geprägt. Als dann vor allem in den Metropolen die Nachfrage stark anzog, aber nicht ausreichend neuer Wohnraum geschaffen wurde, gab es bei den Immobilienpreisen viel Luft nach oben.

Doch trotz des Preisanstiegs in den vergangenen Jahren liegen die Kosten des Woh- nens im Eigentum in den meisten Regionen dank der aktuell niedrigen Kreditzinsen deutlich unter den Mietkosten. Das zeigen die IW-Experten anhand des sogenannten Wohnnutzerkostenkonzepts, das überprüft, ob Kaufen oder Mieten auf lange Sicht billiger ist. Im Jahr 2008 lohnte es sich demnach in 95 Prozent der deutschen Kreise und kreisfreien Städte, zur Miete zu wohnen. 2014 war es nur noch in den Landkreisen Miesbach, Aichach-Friedberg, Rosenheim und in Kempten im Allgäu sinnvoll zu mieten – allerdings betrug der Kostenvorteil des Mietens auch dort weniger als zehn Prozent.

Selbst ein Ende der Niedrigzinspolitik der EZB würde daran kaum etwas ändern, zeigt die IW-Studie: Stiegen die Kreditzinsen um 1 Prozentpunkt, lägen die Selbstnutzer- kosten nur in 35 Kreisen und kreisfreien Städten um mehr als 10 Prozent über den Mietkosten. Davon betroffen wären ausschließlich Regionen im boomenden Bayern.