Meinerseel, da blickt ja bald keiner mehr durch, was sich die Politik da alles für den Gebäudebestand einfallen lässt. Felix Wimmer checkt es. Und her hat es in einem beeindruckend stoischen Vortrag sehr kompetent am FM Day rübergebracht:
Im Mittelpunkt standen die neuen EU-Vorgaben zur Energieeffizienz, die den Gebäudesektor grundlegend verändern werden. Der European Green Deal verlangt Klimaneutralität bis 2050, mit Zwischenzielen von minus 55 Prozent bis 2030 und voraussichtlich minus 90 Prozent bis 2040.
Zentrale Bausteine sind die Energy Performance of Buildings Directive (EPBD IV) und die Energy Efficiency Directive (EED III). Die EPBD IV führt den Weg vom Niedrigstenergie- zum Nullemissionsgebäude: Öffentliche Neubauten müssen ab 2028, private ab 2030 diesem Standard entsprechen. Fossile Heizsysteme sollen schrittweise verschwinden, für die schlechtesten Gebäude gelten verbindliche Renovierungsziele (16 Prozent bis 2030, 26 Prozent bis 2033). Zudem kommt eine Solaranlagenpflicht für fast alle Nicht-Wohngebäude.
Die EED III legt den Grundsatz „Energy Efficiency First“ fest. Bis 2030 ist der Energieverbrauch EU-weit um 11,7 Prozent zu senken. Der öffentliche Sektor muss jährlich 1,9 Prozent seines Verbrauchs einsparen und 3 Prozent der Gebäudenutzfläche sanieren. Unternehmen werden zu Energieaudits und Managementsystemen verpflichtet, größere Gemeinden zu Wärme- und Kälteplänen.
Wimmers Fazit: Für das Facility Management bedeutet dies Sanierungsdruck, die Umstellung auf erneuerbare Energien, mehr Gebäudeautomation und umfassende Pflichten zur Datenerfassung – Energieeffizienz wird damit zum entscheidenden Wettbewerbsfaktor.