Vorsorgewohnungen
Horten Wiener Gemeindebau-Wohnungen?
Raue Töne von Michael Pisecky, Obmann der Wiener Fachgruppe der Immobilientreuhänder in der Wiener Wirtschaftskammer. Anlässlich der Diskussion um eine Leerstandsabgabe für Wohnungen in Wien meint Pisecky: „Tausende Gemeindewohnungen stehen leer, weil die Miete gering ist und die Mieter längst z.B. in einem Häuschen im Grünen wohnen. Diese Wohnungen werden meist für Kinder und Enkelkinder gehortet. Die Stadt Wien hingegen hat viele Ausreden parat, wenn es um eine Überprüfung dieser Situation geht. Diese Wohnungen werden meist für Kinder und Enkelkinder gehortet. Die Stadt Wien hingegen hat viele Ausreden parat, wenn es um eine Überprüfung dieser Situation geht.“
Es ist soweit – unser erstes Buch!
Mit einem Steuerthema eröffnen wir die neue Bücherreihe, von der ich Herausgeber bin. Das freut mich vor allem deswegen, weil wir die gewohnte Qualität vom Linde Verlag und von der Immobilienwirtschaft in diesen Werken zusammen bringen.
Die neue Reihe heißt „Immobilienwirtschaft Edition“ und behandelt aktuelle Themen auf hohem, sprich: professionellem, aber dennoch gut verständlichem Niveau.
Die ersten beiden Werke werden aktuelle Steuer- und Rechtsthemen aufgreifen. Das Autorenduo Karl und Martina Portele haben etwa die komplexe Steuerthematik für unsere LeserInnen intelligent und sehr, sehr, praxisrelevant aufbereitet. Einen großen Dank dafür an die beiden Autoren!
Das zweite Buch wird noch im Dezember erscheinen, ich werde darüber wieder berichten. Der dritte Band wird dann ein völlig anderes Thema behandeln – das wird dann richtig spannend, aber mehr sei momentan noch nicht verraten.
Mehr Infos auf der Verlagsseite von Linde.
Trend: Junge wollen in Einfamilienhaus
Da gibt es den Supermegatrend Urbanisierung. Und dann das: Die junge Leute wollen ganz konservativ Wohnen, so wie ihre Eltern. Und zwar am liebsten in Ruhelage im Einfamilienhaus und nicht im urbanen Hotspot. Das überrascht mich dann doch etwas. Es ist ein Ergebnis der Umfrage unter 1.650 Studenten und Berufstätigen, die im Durchschnitt 27 Jahre alt sind. Durchgeführt von EY, also ehemalig Ernst & Young.
90 Prozent wollen Immobilien-Eigentum zur Selbstnutzung, 70 Prozent als Anlage. Als Motiv für diese Haltung der Digital Natives findet die Studie die Unsicherheit unserer Zeit als Antwort – Stichwort Terror, Finanzkrisen, kurzlebige Zyklen etc. Als Reaktion suchten die Jungen Beständigkeit und Sicherheit beim Wohnen.
im Übrigen sind auch die Ehe oder eine ähnliche Form des Zusammenlebens ganz oben auf der Wertigkeitsliste der Generation Y. 9 von 10 streben eine solche fixe Liaison an, drei Viertel wollen Kinder haben. Es geht ihnen der Umfrage zufolge nicht um Kohle und Status, sondern um Sinn, Glück und Selbstverwirklichung.
Wohntürme für Familien? Nein, geht gar nicht, sagen die Befragten. Lieber das Einfamilienhaus, technischer Schnickschnack, das oft unter „Intelligentes Wohnen“ zusammengefasst wird, brauchen die Jungen kaum.
Nun, da müssen wir wohl schauen, wie das mit den aktuellen Trendthemen wie Nachverdichtung, Anti-Zersiedlung, SMART-Wohnungen usw. zusammen geht … Jedenfalls eine spannender (Gegen)trend, der – so denke ich – auch aus der Situation der hohen Preise in Metropolen entstanden ist.
Mikro-Wohnen als Assetklasse – ein interessanter Beitrag
Hundekacke und Makler: Sag niemals nie!
Können Sie sich noch an Wiens Hundescheiße auf den Gehsteigen erinnern? Niemand hätte gedacht, dass sie jemals verschwinden würde. Es gibt Wunder. Die Kacke klebt heute tatsächlich nur mehr in Ausnahmefällen zwischen den Ritzen der Schuhsohlen.
Ich glaube an ein weiteres Wunder: Immobilienmakler werden zu Helfern, die gut verdienen – WEIL sie es verdienen.
Bevor es soweit kommt, wird es allerdings noch einiges zu bewältigen und auch zu leiden geben. Manche Makler werden es auch nicht überleben, aber das kommt so oder so. Und zurecht, sie verabsäumen es, ihr Geschäftsmodell auf die aktuellen Rahmenbedingungen zu adaptieren. Das ist das der Tod für jeden Unternehmer.
Meist kommt die Veränderung nicht aus den eigenen Reihen. Warum sollte es bei Maklern anders sein? Um so beachtenswerter ist es, wenn ganz konkrete Vorschläge für eine bessere Zukunft aus der eigenen Zunft kommen. So war die Pressekonferenz des Immobilienrings IR eigentlich ein Wahnsinn (ein positiver)!
Was haben Georg Spiegelfeld (Präsident des IR) und Andreas G. Gressenbauer (Vizepräsident) da vorgeschlagen? Zum Beispiel die Einführung eines MLS (Multi Listing System), bei dem wie in den USA allen seriösen Maklern EINE Datenbank mit allen Objekten zur Verfügung steht. Somit können viel mehr Geschäfte, viel schneller und unkomplizierter abgewickelt werden. Grundsätzlich könnten Makler mit einer übergreifenden und transparenten Zusammenarbeit nur gewinnen, Alleingänge seien Schnee von gestern, so Spiegelfeld. Funktionierende Systeme wie in Kanada zeigen, dass solche MLS zu deutlich mehr Transparenz und Kundennutzen führt, als dies derzeit bei uns der Fall ist, das habe ich selbst schon in Amerika kennen gelernt.
Aber es kommt noch besser. Spiegelfeld stellt das gesamte Provisionssystem in Frage. Zurecht meiner Meinung nach. Er meint, vor allem für Mietwohnungen müsse man überdenken, ob das System „noch zeitgemäß“ sei. Man könne sich auch Alternativen wie ein Modulsystem vorstellen. Wie bei anderen Dienstleistern – etwa Rechtsanwälten, Ärzten, Steuerberatern etc. – zahlt man einfach je nachdem, welche Leistungen man in Anspruch nimmt. So könnten neben einem kostenlosen Erstgespräch mit Kurzexposée weitere Einzelleistungen wie Besichtigung, Verhandlung mit dem Vermieter etc. genau abgerechnet werden.
Ein weiteres neues Provisionsmodell wäre, die Kosten der Vermittlung in die Betriebskosten reinzurechnen. Bei Versicherungen funktioniere das ja auch, warum nicht auch bei Immobilien? Die Logik dieses Systems würde serviceorientierte Makler stärker honorieren.
Was der IR hier mit dieser Pressekonferenz gemacht hat, finde ich großartig! Endlich traut sich wer, das heikle Thema anzusprechen. Bitte dranbleiben – und irgendwann muss die Politik auch mitmachen!
PS: Es hätte sich nur zu sehr angeboten, hier ein ungustiöses Foto von Hundekot zu verwenden. Nachdem die Vierbeiner und ihr Output aber nichts mit Maklern zu tun haben, außer dass ich auch bei letztern auf ein Wunder hoffe, habe ich es weggelassen.
Problemlos: spanische Luxusimmos
Das PGA Catalunya Resort liegt unweit von Barcelona und ist eines dieser komischen modernen Dörfer, das über bzw. neben Golfplätzen verstreut ist. Hier ein paar Häuser, dort ein paar und zwischendrinn auch.
Das Spezielle (außer natürlich sicher eine einzigartige Architektur, die super Lage und der einmalige Platz zum Bälle wegschießen) ist: die Dinger gehen wie die warmen Semmeln. Krise? Nix da. Spanien-Unsicherheit? Mitnichten.
Und jetzt werden schon wieder Reihenhäuser gebaut, die X-te Baustufe. La Balca Townhouses nennen sie sich, alles tipptopp natürlich, preislich liegen die Villen zwischen 710.000 € und 745.000 €. Bin echt gespannt, wie lange es braucht, bis die auch weg sind.
COVERSTORY: Innovation in der Immo-Wirtschaft
Es war mir ein echtes Anliegen, diese Coverstory zu machen. Morgen (Freitag, 25.9.) erscheint dem Standard beiliegend die neue Ausgabe der Immobilien Wirtschaft und wir haben uns intensiv mit dem Thema Innovation in der Immobranche beschäftigt.
Ich persönlich halte den Immobilien-Sektor ja für einen der innovationsfeindlichsten überhaupt. Das hat natürlich damit zu tun, dass die Entscheidungen über viel Geld auch gerne und Gott sei Dank konservativ getroffen werden. Die Oma gibt dem Enkerl halt für einen ihr unklaren Grundriss kein Geld, wie es Hannes Horvath (jetzt übrigens selbstständig) in einem Round Table Gespräch auf den Punkt bringt.
Erfrischende Ausnahmen gibt es dennoch. Zum Beispiel Alois Reikersdorfer von RE/MAX Austria, der offen über Veränderungen im Provisionssystem für Makler spricht. Sie hätten mit der Umstellung auf rein vermieterseitige Honorierung gute Erfahrungen gemacht. Aber 80 Prozent der Makler hätten gar keine Innovation. „Die wollen, dass alles gleich bleibt. Sie sehen nicht, dass die Felle davonschwimmen und sie selbst schon bald nicht mehr dabei sein werden.“
Außerdem Reikersdorfer mit der unglaublich ehrlichen Aussage:
„Es heißt immer, die Doppelvertretung bringe auch Vorteile. Ja klar, je nachdem, wie sich der Markt dreht, hat der Makler Vorteile, keine Frage.“
Ich bin fest davon überzeugt, dass es ohne Innovation in einem zukünftigen Marktumfeld nicht gehen wird (gesättigte Markte, Vernetzung, Sharing Economy, gestärkte Verbraucher etc.). Viele Innovationen haben wir in der Immobilien Wirtschaft schon erzählt, ich habe jetzt sogar einen eigenen Vortrag dazu gebastelt. Innovation wird die neue Nachhaltigkeit, wetten! Als kleiner Einstieg in das Thema kann die Coverstory der Immobilienwirtschaft gesehen werden.
Schluss mit Wohnungsknappheit, steigenden Mieten und Verdrängung
Die Versorgung mit bezahlbarem Wohnraum gehört ganz oben auf die politische Tagesordnung. Aber eine geringe Neubautätigkeit und aufgrund der wachsenden Beliebtheit des urbanen Wohnens sowie des Drängens neuer Kapitalmarktakteure auf den Immobilienmarkt ist in vielen österreichischen aber vor allem auch deutschen Städten die Nachfrage nach Wohnraum massiv gestiegen – und die Preise sind es ebenso. Die Knappheit wird sich perspektivisch weiter zuspitzen, glaubt man beim Deutsche Institut für Urbanistik (Difu).
Bereits heute ist es in einigen Ballungsgebieten für viele Menschen schwierig, angemessenen Wohnraum zu finden. Insbesondere in zentralen Lagen nimmt der Konkurrenzdruck zu, nicht nur zwischen den Wohnraumsuchenden, sondern auch zwischen verschiedenen Nutzungen: Ist der Erhalt grüner Freiflächen wichtiger, die Schaffung von Wohnraum, Platz für Gewerbeansiedlungen oder für Angebote des Einzelhandels und der Gastronomie?
Das Difu hat dazu eine Studie herausgebracht, die gratis im Internet anzusehen ist, und zwar unter diesem Link.
Ich weiß, was sich letzten Sommer getan hat
Hier ein kurzer Überblick über die wichtigsten Ereignisse der Sommermonate:
PERSONAL
Jochen Seibert (51) ging zu EHL als Leiter des Bereichs Wohnungseigentum. Er war zuvor Geschäftsführer beim Hausverwalter Dr. Peter Dirnbacher.
Bernd Wagner (32) erweitert ab sofort das Projektentwicklungsteam von 6B47 und Alexander Senk (34) ist ab sofort Teil des Controlling-Teams bei 6B47.
Joachim Zanitzer (43) ist neuer Abteilungsleiter für die Bereiche Rechnungswesen und Controlling bei IG Immobilien.
Ursula Menne hat die Bereichsleitung des Immobilienmanagements für Österreich in der BUWOG Group übernommen.
Leonhard Steinmann (25) ergänzt seit Kurzem als Junior das Team „Unternehmenskommunikation und Investor Relations“ der börsennotierten S IMMO AG.
OBJEKTE
CA Immo baut Hotel am Frankfurter Hauptbahnhof
Erste Group-Tochter Slovenská sporiteľňa finanziert Büroprojekt Twin City in Bratislava
Der österreichische Holzbauspezialist Cree baut in Memmingen ein Wohn- und Geschäftshaus in Holz-Hybridbauweise
Einkaufszentrum HUMA: 90 Prozent der Flächen vergeben
Die BIG startet Abbrucharbeiten am Justizgebäude Salzburg
Raiffeisen evolution startet Vorzeige-Wohnbau in Wien 9
UBM Development AG verkauft das Ramada Innsbruck, das Radisson Blu Hotel Breslau und das Andel’s Berlin
PORR errichtet Büro- und Geschäftskomplex ETHOS in Warschau
Gebäudekomplex Franz-Josefs-Bahnhof wird von 6B47 gekauft
CBRE Global Investors kauft von der SIGNA das SEVENS in Düsseldorf
MARKETING
Santander setzt auf Mehrwertmiete
Der Verband der Institutionellen Immobilieninvestoren beklagt wieder mal, dass Vermieter auch Stadterneuerer und Wirtschaftsmotor seien
Der extremste Treppenlauf der Welt fand im August wieder im Millennium Tower statt
Dussmann Service betreut DIE GARTEN TULLN
s REAL Immobilien präsentiert eigene Immobilien-App für iOS und Android
IMMOFINANZ konzentriert sich nur mehr auf Einzelhandel und Büro
Das Mercure Hotel Amsterdam von IG Immobilien hat eröffnet
ImmobilienScout24 präsentiert wieder was Neues: der Bubble-Indikator
MARKT
RE/MAX gibt einen Überblick über den Wohnungsmarkt und verkündet ein Ende des Preisanstiegs bei Eigentum
Zwei neue Marktberichte von BNP Paribas Real Estate zum europäischen Investmentmarkt und zum Büromarkt Europa
gif veröffentlicht Standard für die Büromarktberichterstattung
Wohnraum in Deutschland wird immer teurer – zeigt der F+B-Wohn-Index
CBRE blickt positiv auf die Büromärkte
willhaben.at analysiert das Parkplatzangebot von Wiener Mietwohnungen
Konsolidierung im Facility-Service-Markt schreitet voran
Die Besucherzahlen in Europäischen Shopping-Centern steigen laut ISCS 2014 um 1,2%
Die Zinswende kommt erst 2017
Zinserhöhungen 2017
„Eines steht fest: Auf Immobilien kommt eine massive Mehrbelastung zu, anscheinend sollen die steuerlichen Begünstigungen der Reform dergestalt gegenfinanziert werden.“
Georg Flödl, ÖVI Präsident, zur Steuerreform
Kaufen macht fast überall noch Sinn
Die Immobilienpreise sind in den vergangenen Jahren vor allem in Großstädten kräftig gestiegen. Das weckt Erinnerungen an Länder wie Spanien oder die USA, in denen Preisblasen entstanden, die später zur Weltwirtschaftskrise führten. Entsprechende Befürchtungen sind laut einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW) für Deutschland allerdings unbegründet. Tatsächlich ist es vielerorts noch immer sinnvoll, in die eigenen vier Wände zu investieren.
Die IW-Studie zeigt, dass jüngst vor allem Nachholeffekte die Preise für Wohnimmobilien in die Höhe getrieben haben. Denn bis 2008 war der deutsche Immobilienmarkt von stagnierenden, teilweise sogar fallenden Preisen geprägt. Als dann vor allem in den Metropolen die Nachfrage stark anzog, aber nicht ausreichend neuer Wohnraum geschaffen wurde, gab es bei den Immobilienpreisen viel Luft nach oben.
Doch trotz des Preisanstiegs in den vergangenen Jahren liegen die Kosten des Woh- nens im Eigentum in den meisten Regionen dank der aktuell niedrigen Kreditzinsen deutlich unter den Mietkosten. Das zeigen die IW-Experten anhand des sogenannten Wohnnutzerkostenkonzepts, das überprüft, ob Kaufen oder Mieten auf lange Sicht billiger ist. Im Jahr 2008 lohnte es sich demnach in 95 Prozent der deutschen Kreise und kreisfreien Städte, zur Miete zu wohnen. 2014 war es nur noch in den Landkreisen Miesbach, Aichach-Friedberg, Rosenheim und in Kempten im Allgäu sinnvoll zu mieten – allerdings betrug der Kostenvorteil des Mietens auch dort weniger als zehn Prozent.
Selbst ein Ende der Niedrigzinspolitik der EZB würde daran kaum etwas ändern, zeigt die IW-Studie: Stiegen die Kreditzinsen um 1 Prozentpunkt, lägen die Selbstnutzer- kosten nur in 35 Kreisen und kreisfreien Städten um mehr als 10 Prozent über den Mietkosten. Davon betroffen wären ausschließlich Regionen im boomenden Bayern.