Rollett bloggt seinen Senf.
Raw and 100% SEO-free!
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Ein Turm für Bad Gastein

Jetzt ist es raus. Die Leaks stimmen, nach einer halben Stunde allgemeinen Nettigkeiten in der Pressekonferenz hat das Architekturbüro BWM zum ersten Mal offiziell ganz kurz und ganz klein das Rendering des Hochhauses, des Zubaus des Badeschlosses in Bad Gastein gezeigt. Danach ging es noch weiter mit viel Anderem, gewiss Wichtigem, aber die Katze ist auch nach 45 Minuten noch nicht aus dem Sack. Als ob man sich nicht traut, zum Wesentlichen zu kommen.
Dann endlich. Klares Urteil meinerseits: naja.
Architektur und Geschmack sind subjektiv. Ich persönlich kann dem brutalistischen Kongresszentrum durchaus etwas abgewinnen, müsste aber nicht dortstehen. Würde ich es nochmal in die Mitte des Dorfes setzen? Nein. Das Pärchen Parkhaus und Kongresszentrum reichen.
BWM haben ihren Neubau dennoch gut verteidigt. Ein Kunststein als felsig anmutende Fassade, mit funkelnden Fenstern, in denen dann Badewannen zu sehen sein sollen. Am Dach ein Pool, das bei Wanderern Sehnsucht auslösen soll. Das Gebäude soll sich aber nicht in den Vordergrund stellen.
Naja, eben. Die beiden gezeigten Visus (siehe Screenshots) sind zu wenig, um den Zubau wirklich beurteilen zu können. Bitte um mehr Info! Mehr Transparenz, weniger Blabla.

Im Mittel sei der Turm 35 Meter hoch, 88 Zimmer werde er beinhalten, die BGF werde 13.000 m2 betragen.
Screenshots: Heimo Rollett
Architekturskandal ante portas?

Wollen sie jetzt in Bad Gastein ein Hochhaus in Betonoptik hochziehen? Die Salzburger Nachrichten zeigten in ihrer Ausgabe am 9. Februar 2021 ein Foto einer Visualisierung (ja, ein Foto, also offensichtlich heimlich aufgenommen) auf dem ein entsprechend aufregendes Projekt hinter dem Straubingerplatz in die Höhe ragt. Nun stellen sich gleich mehrere Fragen: Ist das der von der Hirmer-Gruppe angekündigte Zubau? Wird Bad Gasteins historische Architektur nun um moderne Hochhäuser ergänzt? Wie sieht die Strategie des Ortes aus, wie der Masterplan?
Vielleicht werden zumindest einige Fragen am 24. Februar beantwortet. Da gibt es anlässlich des Hotelprojekts am Straubinger Platz eine Pressekonferenz mit dem Landeshauptmann Wilfried Haslauer und der Hirmer Gruppe. Bin gespannt, werde berichten …
Oben abhängen

Vergiss das Stockbett! So schaut ein Kinder-Hotelzimmer heute aus, unten schlafen, oben abhängen. Gefunden im neu gestalteten Stammhaus von Falkensteiner, einer ehemaligen 9-Betten Pension in der Erich Falkensteiner geboren wurde.
Foto: Hannes Niederkofler
Fassaden der Zukunft

Eine Arbeitsgruppe der ÖGNI beschäftigte sich ein Jahr intensiv mit der Frage nach den Anforderungen einer Fassade der Zukunft. In Zusammenarbeit mit branchenübergreifenden Experten aus den Bereichen Architektur, Stadtplanung, Immobilienentwicklung, Bauphysik, Herstellung, Innovationsmanagement, Landschaftsplanung und Fassadenbegrünung wurde ein Positionspapier für die Gestaltung der Fassade der Zukunft erarbeitet, das Denkanstöße sowie mögliche Lösungsansätze für Entscheidungsträger der Branche bieten soll.
Das Papier kann hier kostenlos heruntergeladen werden.
Wohl wahr
Geh bitte. Wann hört denn der Unsinn mit den Ziffern auf? Baumit präsentierte gestern den „GO2morrow Recycling Beton“, die Maklerplattform für Endkunden sollte Immo4You heißen, ja sogar eine Weiterbildung über Proptechs von der Haufe Akademie ist inhaltlich super, schmückt sich aber mit „Fit 4 Proptechs“. Brrr.
Ich bin der Letzte, der kreatives Schreiben öd findet. Aber das ist so Neunziger. So Jet2Web …
Sechs Thesen zur Zukunft der Innenstädte
Letzte Woche bin ich wieder mal in meiner steirischen Heimat durch Liezen gefahren. Ich glaube die Wochenzeitschrift Falter hat Liezen häßlichste Stadt Österreichs genannt. Wie wahr! Eine Umfahrung hat die Innenstadt gekillt, jetzt staut es sich auf eben dieser Umfahrung, an der Burgerläden, Auto- und Möbelhäuser entlangtangieren, und es braucht eine Umfahren der Umfahrung.
Iris Schöberl, Managing Director bei BMO Real Estate Partners Germany, und Dr. Michael Held, CEO der Terragon AG haben 6 Thesen zu verwaisten Innenstädten zusammengefasst:
1
Neue Gestaltungsmöglichkeiten insbesondere in den Mittelstädten
Anders als in den Großstädten sind die Einkaufsstraßen in Mittelstädten durch einen geringeren Filialisierungsgrad gekennzeichnet und stärker auf ein Zentrum fokussiert. Nicht selten bilden ein oder wenige große Filialisten den Kern der Highstreet – flankiert von lokalen Retailern. Durch den Wegfall zentraler Ankermieter ist der Handlungsdruck in diesen Städten akuter, aber die Gestaltungsmöglichkeit aufgrund des geringeren Miet- bzw. Preislevels auch realistischer.
2
Mixed-Use-Konzepte müssen in bestehende Stadtstrukturen integriert werden
Die verfügbaren Flächen bieten die Möglichkeit, die noch oftmals vorhandene Trennung von Einkaufen, Wohnen und Leben in der „klassischen“, durch Einzelhandel dominierten Innenstadt aufzuheben. Insbesondere die Umstrukturierung von nicht mehr bzw. nur teilweise genutzten großen Warenhäusern kann hier als Chance und Impulsgeber verstanden werden.
3
Umnutzung weiterdenken: Servicewohnen zieht in leerstehende Kaufhäuser
Innenstädte bieten eine hohe Lebensqualität für Senioren. Die Stadt der kurzen Wege bietet nahe gelegene Serviceleistungen, die den Bedürfnissen von Senioren besonders entgegenkommen, und verbindet aktuelle Herausforderungen wie den demografischen Wandel und das Kaufhaussterben miteinander – Demografie und Leerstand als Teile eines Diskurses.
4
Innenstädte wandeln sich aufgrund ihrer neuen Bewohnerschaft
Wenn wieder mehr Wohnraum in den Innenstädten entsteht und auch alternative Wohnkonzepte wie z.B. betreutes Wohnen Einzug erhalten, wird die Innenstadt auch für Dienstleister wieder attraktiver. Aus dem neuen Besatz ergeben sich Synergien, die sich an den Kernbedürfnissen der Nutzer orientieren. Innenstädte profitieren von der gesteigerten Aufenthaltsqualität und werden auch nach Ladenschluss zu einem lebendigen Ort.
5
Impact Investing wird immer attraktiver
Investoren sehen vermehrt Chancen in der Umnutzung von Handelsimmobilien und gestalten ihre Anlageentscheidungen flexibler. Nicht mehr die Rendite steht einzig im Fokus der Investition, sondern auch ein Mehrwert für die Gesellschaft und die Umwelt – Value für alle Stakeholder.
6
Städte brauchen neue Konzepte für Innenstadtnutzung
Städte und Kommunen müssen ihre Innenstadtkonzepte überdenken und einen Kurswechsel anstreben. Hierzu bedarf es einer Lockerung baurechtlicher und -technischer Regelungen, um Synergien zu schaffen und für eine Belebung zu sorgen.
Das es nicht vergebens ist, tote Ortszentren wach zu küssen zeigen erfolgreiche Beispiele (im Bild etwa Trofaiach). Natürlich ist es ein langer Weg bis dorthin, aber es hilft nicht, wie Nonconfrom-Chef Roland Gruber sagt: „Es braucht mehr Krapfen!“

20 Prozent der Wiener Wohnungen haben Außenflächen

Untersucht wurden Eigentumswohnungen. Jede fünfte verfügt über 5 oder mehr Quadratmeter Außenfläche, so die Untersuchung von OTTO Immobilien und IMMOUnited. Am meisten Frischluft lässt sich dabei in den Bezirken 21 und 22 schnuppern – über 40 Prozent der Wohnungen verfügen über Außenflächen, in den inneren Bezirken (1 bis 9) sind das nur neun Prozent. Großzügig lebt es sich in 13, 19, 22 und 23, denn dort sind die Freiflächen am größten, heißt es in der Bericht #Wien, dem Wohnmarktmagazin von OTTO Immobilien.
Das ist übrigens nicht nur außerordentlich hübsch gemacht und fasst Trends und Marktdaten zusammen, es gewährt auch persönliche Einblicke in die Corona-Zeit von Prominenten wie wie Juan-Diego Flóres, Danielle Spera, Manfred Stallmajer oder Lilli Hollein.
So erzählt Manfred Stallmajer, Hoteldirektor des Guesthouse, über seine Liebe zu gutem Design, sein neues Projekt (ein Hotel im 6. Bezirk im Stil der 20er-Jahre) und dass er Corona auch etwas Positives abgewinnen kann: „Dass wir Dinge tun, für die wir sonst keine Zeit haben, weil wir permanent im Hamsterrad stecken“. DKT und Mühle spielen, Musik hören gehören für Stallmajer etwa dazu.
Mei, wie romantisch!

Verträumt zu zweit in den Bergen, am Strand die Füße ins warme, Türkise Wasser halten … es gibt viel Romantisches. Sehr viel! Die „Achat Hotels“ bieten gemeinsam mit dem SV Sandhausen eine Nacht in einem nachgebauten Hotel-Zimmer im Fußballstadion. Das ist mal kreatives Marketing, nur bin ich mir nicht ganz sicher, ob sich auch wirklich beide Teile des Pärchens gleich über das Valentinstaggeschenk beim zweiten Zweitligisten freuen.
Foto: ACHAT Hotels
Hoffnung für Hotels
Der Hotelmarkt war in der Vergangenheit überhitzt, was die Mieten, das Mietniveau, das Zimmerangebot und die Hotelentwicklungen angeht. Dies wird sich im Jahr 2021 beruhigen. Die Investorennachfrage für den Sektor bleibt bestehen, die Hotelnachfrage wird sich erholen und langfristig steigen.Qualität, ein starker USP und das Abheben von der Masse sowie Nachhaltigkeit und Digitalisierung werden noch wichtiger werden.
Christie & Co
Amazon legt Wohnfonds auf
Doch, doch, richtig gelesen. Amazon hat einen Fonds aufgelegt, mit dem leistbares Wohnen gefördert werden soll. Volumen: 2 Milliarden US-Dollar. Verteilt soll das Geld über B2B-Kanäle werden, also über Bauträger und Immobiliengesellschaften, die Wohnraum schaffen und erhalten. Amazon will vergünstigte Darlehen und Bürgschaften geben, insgesamt 20.000 Einheiten sollen so ermöglicht werden. Hier ein Bericht darüber von Forbes.
Da hör her!
Langsam gibt es ein paar Podcasts in der Immobilienbranche. Morgen startet ein neuer.
-
Immobilienrecht gefällig? HSP Law hat den „ImmoGraph” aus der Taufe gehoben. Ab morgen (21. Jänner 2021) soll er wöchentlich jeden Donnerstag erscheinen. Erstes Thema, auf dem dann aufgebaut wird: „Grundstein und Projektplan“. Auf Spotify und www.hsp.law
-
Bereits 13 Folgen gibt es von der ÖGNI, thematisiert wird Stadtplanung und Architektur genau so wi Obdachlosigkeit. Jeder Podcast ist ein Gespräch mit einer ExpertIn. Zu hören über den Spotify Account und YouTube Kanal “ÖGNI setzt in Szene”.
-
Der Multi-Berater und Makler EHL redet übers Wohnen. In bislang neun Folgen besprechen die Angestellten die Digitalisierung, Nebenkosten, das Berufsbild des Hausverwalters und Maklers etc. Verfügbar auf der Homepage, Apple Podcasts und Spotify.
Büronachfrage am Stadtrand
Was zu meinem Lieblingsthema Stadt-Land: Die Nachfrage nach flexiblen Workspaces in Vorstädten bzw. in städtischen Randgebieten steige, meint Savills. „Viele Unternehmen kommen damit dem Wunsch ihrer Mitarbeiter nach gut ausgestatten Arbeitsplätzen in der Nähe zum eigenen Wohnort nach und bieten ihnen so eine Alternative zum Homeoffice“, heißt es in einer durchgeführten Studie der eigenen Vermittlungsplattform.
Chen statt Duval

Bad Regina ist erschienen. Und logisch, ich ziehe mir das neue Buch von David Schalko gleich rein.
Ein ominöser Chinese kauft darin Immobilien in einem alpinen Örtchen zusammen. Und lässt sie verfallen. Kommt einem doch sofort Franz Duval und dessen Sohn Philippe in den Sinn, die in Bad Gastein genau so einen unverständlichen Unsinn praktizierten.
Wer schon allein das Cover des Buches sieht, weiß, dass Schalko genau diesen morbid-glamourösen Ort meint.
Genau das finde ich besonders spannend. Das Schicksal Gasteins fasziniert mich, ein so historischer Ort, so heruntergekommen! Dabei so einzigartig, so chancenreich, ich habe vor einem Jahr versucht das in einem kurzen Artikel der Immobilienwirtschaft zu beschreiben! Mal schauen, wie es mit dem Chinesen Chen zu Ende geht. Und was in Echt passiert.
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Ein Turm für Bad Gastein
Jetzt ist es raus. Die Leaks stimmen, nach einer halben Stunde allgemeinen Nettigkeiten in der Pressekonferenz hat das Architekturbüro BWM zum ersten Mal offiziell ganz kurz und ganz klein das Rendering des Hochhauses, des Zubaus des Badeschlosses in Bad Gastein gezeigt. Danach ging es noch weiter mit viel Anderem, gewiss Wichtigem, aber die Katze ist auch nach 45 Minuten noch nicht aus dem Sack. Als ob man sich nicht traut, zum Wesentlichen zu kommen.
Dann endlich. Klares Urteil meinerseits: naja.
Architektur und Geschmack sind subjektiv. Ich persönlich kann dem brutalistischen Kongresszentrum durchaus etwas abgewinnen, müsste aber nicht dortstehen. Würde ich es nochmal in die Mitte des Dorfes setzen? Nein. Das Pärchen Parkhaus und Kongresszentrum reichen.
BWM haben ihren Neubau dennoch gut verteidigt. Ein Kunststein als felsig anmutende Fassade, mit funkelnden Fenstern, in denen dann Badewannen zu sehen sein sollen. Am Dach ein Pool, das bei Wanderern Sehnsucht auslösen soll. Das Gebäude soll sich aber nicht in den Vordergrund stellen.
Naja, eben. Die beiden gezeigten Visus (siehe Screenshots) sind zu wenig, um den Zubau wirklich beurteilen zu können. Bitte um mehr Info! Mehr Transparenz, weniger Blabla.

Im Mittel sei der Turm 35 Meter hoch, 88 Zimmer werde er beinhalten, die BGF werde 13.000 m2 betragen.
Screenshots: Heimo Rollett
Architekturskandal ante portas?

Wollen sie jetzt in Bad Gastein ein Hochhaus in Betonoptik hochziehen? Die Salzburger Nachrichten zeigten in ihrer Ausgabe am 9. Februar 2021 ein Foto einer Visualisierung (ja, ein Foto, also offensichtlich heimlich aufgenommen) auf dem ein entsprechend aufregendes Projekt hinter dem Straubingerplatz in die Höhe ragt. Nun stellen sich gleich mehrere Fragen: Ist das der von der Hirmer-Gruppe angekündigte Zubau? Wird Bad Gasteins historische Architektur nun um moderne Hochhäuser ergänzt? Wie sieht die Strategie des Ortes aus, wie der Masterplan?
Vielleicht werden zumindest einige Fragen am 24. Februar beantwortet. Da gibt es anlässlich des Hotelprojekts am Straubinger Platz eine Pressekonferenz mit dem Landeshauptmann Wilfried Haslauer und der Hirmer Gruppe. Bin gespannt, werde berichten …
Oben abhängen

Vergiss das Stockbett! So schaut ein Kinder-Hotelzimmer heute aus, unten schlafen, oben abhängen. Gefunden im neu gestalteten Stammhaus von Falkensteiner, einer ehemaligen 9-Betten Pension in der Erich Falkensteiner geboren wurde.
Foto: Hannes Niederkofler
Fassaden der Zukunft

Eine Arbeitsgruppe der ÖGNI beschäftigte sich ein Jahr intensiv mit der Frage nach den Anforderungen einer Fassade der Zukunft. In Zusammenarbeit mit branchenübergreifenden Experten aus den Bereichen Architektur, Stadtplanung, Immobilienentwicklung, Bauphysik, Herstellung, Innovationsmanagement, Landschaftsplanung und Fassadenbegrünung wurde ein Positionspapier für die Gestaltung der Fassade der Zukunft erarbeitet, das Denkanstöße sowie mögliche Lösungsansätze für Entscheidungsträger der Branche bieten soll.
Das Papier kann hier kostenlos heruntergeladen werden.
Wohl wahr
Geh bitte. Wann hört denn der Unsinn mit den Ziffern auf? Baumit präsentierte gestern den „GO2morrow Recycling Beton“, die Maklerplattform für Endkunden sollte Immo4You heißen, ja sogar eine Weiterbildung über Proptechs von der Haufe Akademie ist inhaltlich super, schmückt sich aber mit „Fit 4 Proptechs“. Brrr.
Ich bin der Letzte, der kreatives Schreiben öd findet. Aber das ist so Neunziger. So Jet2Web …
Sechs Thesen zur Zukunft der Innenstädte
Letzte Woche bin ich wieder mal in meiner steirischen Heimat durch Liezen gefahren. Ich glaube die Wochenzeitschrift Falter hat Liezen häßlichste Stadt Österreichs genannt. Wie wahr! Eine Umfahrung hat die Innenstadt gekillt, jetzt staut es sich auf eben dieser Umfahrung, an der Burgerläden, Auto- und Möbelhäuser entlangtangieren, und es braucht eine Umfahren der Umfahrung.
Iris Schöberl, Managing Director bei BMO Real Estate Partners Germany, und Dr. Michael Held, CEO der Terragon AG haben 6 Thesen zu verwaisten Innenstädten zusammengefasst:
1
Neue Gestaltungsmöglichkeiten insbesondere in den Mittelstädten
Anders als in den Großstädten sind die Einkaufsstraßen in Mittelstädten durch einen geringeren Filialisierungsgrad gekennzeichnet und stärker auf ein Zentrum fokussiert. Nicht selten bilden ein oder wenige große Filialisten den Kern der Highstreet – flankiert von lokalen Retailern. Durch den Wegfall zentraler Ankermieter ist der Handlungsdruck in diesen Städten akuter, aber die Gestaltungsmöglichkeit aufgrund des geringeren Miet- bzw. Preislevels auch realistischer.
2
Mixed-Use-Konzepte müssen in bestehende Stadtstrukturen integriert werden
Die verfügbaren Flächen bieten die Möglichkeit, die noch oftmals vorhandene Trennung von Einkaufen, Wohnen und Leben in der „klassischen“, durch Einzelhandel dominierten Innenstadt aufzuheben. Insbesondere die Umstrukturierung von nicht mehr bzw. nur teilweise genutzten großen Warenhäusern kann hier als Chance und Impulsgeber verstanden werden.
3
Umnutzung weiterdenken: Servicewohnen zieht in leerstehende Kaufhäuser
Innenstädte bieten eine hohe Lebensqualität für Senioren. Die Stadt der kurzen Wege bietet nahe gelegene Serviceleistungen, die den Bedürfnissen von Senioren besonders entgegenkommen, und verbindet aktuelle Herausforderungen wie den demografischen Wandel und das Kaufhaussterben miteinander – Demografie und Leerstand als Teile eines Diskurses.
4
Innenstädte wandeln sich aufgrund ihrer neuen Bewohnerschaft
Wenn wieder mehr Wohnraum in den Innenstädten entsteht und auch alternative Wohnkonzepte wie z.B. betreutes Wohnen Einzug erhalten, wird die Innenstadt auch für Dienstleister wieder attraktiver. Aus dem neuen Besatz ergeben sich Synergien, die sich an den Kernbedürfnissen der Nutzer orientieren. Innenstädte profitieren von der gesteigerten Aufenthaltsqualität und werden auch nach Ladenschluss zu einem lebendigen Ort.
5
Impact Investing wird immer attraktiver
Investoren sehen vermehrt Chancen in der Umnutzung von Handelsimmobilien und gestalten ihre Anlageentscheidungen flexibler. Nicht mehr die Rendite steht einzig im Fokus der Investition, sondern auch ein Mehrwert für die Gesellschaft und die Umwelt – Value für alle Stakeholder.
6
Städte brauchen neue Konzepte für Innenstadtnutzung
Städte und Kommunen müssen ihre Innenstadtkonzepte überdenken und einen Kurswechsel anstreben. Hierzu bedarf es einer Lockerung baurechtlicher und -technischer Regelungen, um Synergien zu schaffen und für eine Belebung zu sorgen.
Das es nicht vergebens ist, tote Ortszentren wach zu küssen zeigen erfolgreiche Beispiele (im Bild etwa Trofaiach). Natürlich ist es ein langer Weg bis dorthin, aber es hilft nicht, wie Nonconfrom-Chef Roland Gruber sagt: „Es braucht mehr Krapfen!“

20 Prozent der Wiener Wohnungen haben Außenflächen

Untersucht wurden Eigentumswohnungen. Jede fünfte verfügt über 5 oder mehr Quadratmeter Außenfläche, so die Untersuchung von OTTO Immobilien und IMMOUnited. Am meisten Frischluft lässt sich dabei in den Bezirken 21 und 22 schnuppern – über 40 Prozent der Wohnungen verfügen über Außenflächen, in den inneren Bezirken (1 bis 9) sind das nur neun Prozent. Großzügig lebt es sich in 13, 19, 22 und 23, denn dort sind die Freiflächen am größten, heißt es in der Bericht #Wien, dem Wohnmarktmagazin von OTTO Immobilien.
Das ist übrigens nicht nur außerordentlich hübsch gemacht und fasst Trends und Marktdaten zusammen, es gewährt auch persönliche Einblicke in die Corona-Zeit von Prominenten wie wie Juan-Diego Flóres, Danielle Spera, Manfred Stallmajer oder Lilli Hollein.
So erzählt Manfred Stallmajer, Hoteldirektor des Guesthouse, über seine Liebe zu gutem Design, sein neues Projekt (ein Hotel im 6. Bezirk im Stil der 20er-Jahre) und dass er Corona auch etwas Positives abgewinnen kann: „Dass wir Dinge tun, für die wir sonst keine Zeit haben, weil wir permanent im Hamsterrad stecken“. DKT und Mühle spielen, Musik hören gehören für Stallmajer etwa dazu.
Mei, wie romantisch!

Verträumt zu zweit in den Bergen, am Strand die Füße ins warme, Türkise Wasser halten … es gibt viel Romantisches. Sehr viel! Die „Achat Hotels“ bieten gemeinsam mit dem SV Sandhausen eine Nacht in einem nachgebauten Hotel-Zimmer im Fußballstadion. Das ist mal kreatives Marketing, nur bin ich mir nicht ganz sicher, ob sich auch wirklich beide Teile des Pärchens gleich über das Valentinstaggeschenk beim zweiten Zweitligisten freuen.
Foto: ACHAT Hotels
Hoffnung für Hotels
Der Hotelmarkt war in der Vergangenheit überhitzt, was die Mieten, das Mietniveau, das Zimmerangebot und die Hotelentwicklungen angeht. Dies wird sich im Jahr 2021 beruhigen. Die Investorennachfrage für den Sektor bleibt bestehen, die Hotelnachfrage wird sich erholen und langfristig steigen.Qualität, ein starker USP und das Abheben von der Masse sowie Nachhaltigkeit und Digitalisierung werden noch wichtiger werden.
Christie & Co
Amazon legt Wohnfonds auf
Doch, doch, richtig gelesen. Amazon hat einen Fonds aufgelegt, mit dem leistbares Wohnen gefördert werden soll. Volumen: 2 Milliarden US-Dollar. Verteilt soll das Geld über B2B-Kanäle werden, also über Bauträger und Immobiliengesellschaften, die Wohnraum schaffen und erhalten. Amazon will vergünstigte Darlehen und Bürgschaften geben, insgesamt 20.000 Einheiten sollen so ermöglicht werden. Hier ein Bericht darüber von Forbes.
Da hör her!
Langsam gibt es ein paar Podcasts in der Immobilienbranche. Morgen startet ein neuer.
-
Immobilienrecht gefällig? HSP Law hat den „ImmoGraph” aus der Taufe gehoben. Ab morgen (21. Jänner 2021) soll er wöchentlich jeden Donnerstag erscheinen. Erstes Thema, auf dem dann aufgebaut wird: „Grundstein und Projektplan“. Auf Spotify und www.hsp.law
-
Bereits 13 Folgen gibt es von der ÖGNI, thematisiert wird Stadtplanung und Architektur genau so wi Obdachlosigkeit. Jeder Podcast ist ein Gespräch mit einer ExpertIn. Zu hören über den Spotify Account und YouTube Kanal “ÖGNI setzt in Szene”.
-
Der Multi-Berater und Makler EHL redet übers Wohnen. In bislang neun Folgen besprechen die Angestellten die Digitalisierung, Nebenkosten, das Berufsbild des Hausverwalters und Maklers etc. Verfügbar auf der Homepage, Apple Podcasts und Spotify.
Büronachfrage am Stadtrand
Was zu meinem Lieblingsthema Stadt-Land: Die Nachfrage nach flexiblen Workspaces in Vorstädten bzw. in städtischen Randgebieten steige, meint Savills. „Viele Unternehmen kommen damit dem Wunsch ihrer Mitarbeiter nach gut ausgestatten Arbeitsplätzen in der Nähe zum eigenen Wohnort nach und bieten ihnen so eine Alternative zum Homeoffice“, heißt es in einer durchgeführten Studie der eigenen Vermittlungsplattform.
Chen statt Duval

Bad Regina ist erschienen. Und logisch, ich ziehe mir das neue Buch von David Schalko gleich rein.
Ein ominöser Chinese kauft darin Immobilien in einem alpinen Örtchen zusammen. Und lässt sie verfallen. Kommt einem doch sofort Franz Duval und dessen Sohn Philippe in den Sinn, die in Bad Gastein genau so einen unverständlichen Unsinn praktizierten.
Wer schon allein das Cover des Buches sieht, weiß, dass Schalko genau diesen morbid-glamourösen Ort meint.
Genau das finde ich besonders spannend. Das Schicksal Gasteins fasziniert mich, ein so historischer Ort, so heruntergekommen! Dabei so einzigartig, so chancenreich, ich habe vor einem Jahr versucht das in einem kurzen Artikel der Immobilienwirtschaft zu beschreiben! Mal schauen, wie es mit dem Chinesen Chen zu Ende geht. Und was in Echt passiert.