Hurra, es gibt sie doch noch, die Nachhaltigkeit! Am Dienstag geht’s in Cannes auf der weltgrößten Immobilien- und Standortmesse los. 87 österreichische Unternehmen sind als Teilnehmer gemeldet, fast alle ausstellenden Firmen sind wieder am von piapink organisierten Gemeinschaftsstand „Austria“ zu finden.
Hinsichtlich der Nachhaltigkeit werden u.a. folgende Dinge zu sehen sein:
Zielsetzung <2 °Celsius
Eine wichtige Konferenz mit dem Titel „Achieving <2 degrees Celsius: How must the real estate industry respond to meet new climate change pledges? “ (17. März), beschäftigt sich mit den Herausforderungen an die Immobilienwirtschaft und wird die Ergebnisse des „Buildings Day“ auf dem Klimagipfel in Paris untersuchen. Sind sie erreichbar? Was muss getan werden? Wie wird COP21 Immobilien-Investments beeinflussen? Was ist die Rolle des privaten Immobiliensektors im Hinblick auf die neuen nationalen und EU-Forderungen? Diese Fragen – neben anderen – werden von einem Podium diskutiert, mit Sprechern wie Terri Wills, CEO World Green Building Council; Dr. Sarah Cary, Head of Sustainable Places, British Land; Sebastian Moreno-Vacca von der Architektenfirma A2M.
Das „coolste“ Datenzentrum der Welt
DigiPlex Fetsund in Oslo, Norwegen, ist einer der Nominierten für den MIPIM Award 2016 in der Kategorie „Best Innovative Green Building“. DigiPlex Fetsund ist ein Null Kohlendioxidausstoß Datenzentrum, welches natürlich kalte Luft und erneuerbare saubere Energie nutzt und damit eine der effizientesten und nachhaltigsten Einrichtungen weltweit repräsentiert. Die Einrichtung hat 16 einzelne ineffiziente Datenzentren zusammengeführt, in eine moderne 12 MW Anlage umgewandelt und damit den gesamten Stromverbrauch um mehr als die Hälfte gesenkt – womit Umweltvorteile für einen Vertragszeitraum von 20 Jahren gesichert wurden, die geschätzte Energieeinsparung von €125 Million über diesen Zeitraum generieren. MAD Arkitekter – die Architektenfirma, die das Projekt fertiggestellt hat, wird auf dem Oslo Stand der diesjährigen MIPIM ausstellen.
Ein 50 m hohes Gebäude aus Holz
EPA Bordeaux-Euratlantique (EPA: öffentliche Entwicklungsorganisation) rief kürzlich zu Projekteinreichungen für die Konstruktion eines 50 m hohen hölzernen Wohngebäudes auf, das eines der allerersten Türme dieser Art auf der Welt sein wird. Architekten wurden angewiesen, dass die Struktur aus Holz bestehen sollte, wobei eine Holzfassade nicht obligatorisch ist. Dieses Projekt formt einen Teil der ambitionierten Strategie von EPA Bordeaux-Euratlantique, jedes Jahr 25.000 qm an hölzernen Strukturen zu konstruieren, um zum Kampf gegen den Klimawandel beizutragen und auch die lokale Holzindustrie zu unterstützen. Sieben Designteams reichten ihre Projektvorschläge ein; das Gewinnerprojekt wird auf dem Stand der Bordeaux Metropole auf der MIPIM am 16. März bekanntgegeben.
Daumen hoch von Barack Obama
Der Pullman Factory District (Chicago, USA), gegründet in den 1880ern als Fertigungszentrum und Firmenstadt, hat eine reiche Geschichte in Bezug auf die Arbeitsrechts- und die Menschenrechtsbewegung. Es ist auch das Zuhause einer neuen Produktionsanlage: The Method South Side Soapbox Factory. Gelegen auf 22 Morgen Land im Herzen der Pullman Nachbarschaft, ist es die erste LEED Platin zertifizierte Fertigungsanlage im Konsumgüterindustrie-Sektor. Es rühmt sich mit vor Ort befindlichen erneuerbaren Energien aus Wind und Sonne, der weltgrößten „Rooftop Farm“ und der außerordentlichen Energie- und Wassereffizienz, die Kennzeichen LEED Platin zertifizierter Projekte sind. Der beste Teil der Geschichte ist jedoch der Einfluss auf die lokalen Jobs, die lokale Wirtschaft und darauf, die Produktion auf sichere und nachhaltige Weise wieder in die Stadtgrenzen zu bringen. Die Method South Side Soapbox Factory wurde in diesem Jahr für einen MIPIM Award in der Kategorie „Best Industrial & Logistics Development“ nominiert. Außerdem verkündete Präsident Obama in 2015 die Widmung der Pullman Nachbarschaft als neues Nationaldenkmal.
Bauern auf den Dächern
UrbanFarmers AG ist eine Schweizer Firma, die als Pionier städtischer ökologischer Farmen schon viele Preise gewonnen hat und ihr einzigartiges Konzept im Innovation Forum präsentieren wird. “ Dadurch, dass immer mehr Investitionen in das städtische Umfeld fließen, wird ein stärkerer Fokus auf nachhaltige Werte und Technologien gelegt, um langfristige Erträge zu sichern. UrbanFarmers als Entwickler und Betreiber von Rooftop Farms ist die perfekte Ergänzung zur Immobilien(weiter)entwicklung, die langfristige Wertsteigerung, nachhaltigen Betrieb und eine Diversifizierung von neuen Umsatzfeldern,” erklärt Fabian Weinländer, Director of Development der UrbanFarmers AG.
Die Zukunft ist elektrisch
Hauptreferent Ulf Gustafsson, Director of Public Affairs von AB Volvo, wird die Bühne betreten, um darüber zu sprechen, wie elektrischer Transport die Immobilienwirtschaft in der nahen Zukunft formen wird. Während die Elektrizität dabei ist, Erdöl als Kraftstoff sowohl für den öffentlichen Nahverkehr als auch für Kraftfahrzeuge zu ersetzen, wird dieser Wandel nicht nur einen großen Einfluss auf die städtische Entwicklung und Stadtplanung haben, sondern auch auf die künftige Konstruktion von Gebäuden und die Wohnimmobilienentwicklung. Die Konferenz trägt den Titel „Urban planning in the perspective of electricity „(17. März).
Green Planet Architects
Im Nach-COP21-Kontext wird das Heranziehen umweltverantwortlicher Architektur essenziell dafür sein, Ressourcen und Materialien zu optimieren, Energieverbrauch in Gebäuden um bis zu 70% durch erneuerbare Energien zu ersetzen, Wartungs- und Managementkosten einzugrenzen und die Lebensqualität ihrer Nutzer zu verbessern. Green Planet Architects, das führende internationale Netzwerk bestehend aus 800 Architekten aus 80 Ländern, das sich nachhaltiger und ökologischer Architektur gewidmet hat, wird erstmals zur MIPIM kommen, um dort über 600 nachhaltige Projekte aus allen Ecken der Welt zu präsentieren.
Der „Treibhaus-“ Effekt
In 2011, entwickelte Riksbyggen developer das „Positive Footprint Housing“ – einen innovativen schwedischen Ansatz an Wohn- und Stadtentwicklung in Partnerschaft mit der Stadt Göteborg, Chalmers University of Technology u.a.. Der erste PlusEnergie Wohnblock, genannt Viva in Gulheden, Göteborg, ist nun baufertig. Das neue Wohngebiet wird 133 neue Wohnungen bieten und einen Energieüberschuss produzieren. Die Gebäudehülle ist kompakter, die Isolation dicker und Energie wird direkt vor Ort mit Solarzellen generiert. Es gibt verschiedene Formen der Energiespeicherung, geothermale Heizung und Bezirksheizung sowie ein Lüftungssystem mit Wärmerückgewinnung. Viva, Göteborg wird auf dem Stand der Business Region Göteborg vorgestellt.