Also das scheint mir scheinheilig vom Facility Service-Anbieter ISS. Einerseits trommelt das Unternehmen, wie toll und innovativ es ist. Wenn es um die Automation von Gebäudedienstleistungen geht, hat ISS dann aber ein Problem. Denn die Automatisierung kostet Jobs.
Genau deswegen ist sie ja für ein Unternehmen wirtschaftlich spannend. Ganz ehrlich: Soll ich einem börsennotierten Unternehmen, dessen Kernaktionäre sich am finanziellen Erfolg orientieren, glauben, dass es nicht jede Möglichkeit der Effizienzsteigerung ausnützt?
ISS will scheinbar aber auf keinen Fall in den Topf der „Automatisierungsgewinner“ geworfen werden. Heute schickt das Unternehmen eine bezahlte APA-Meldung raus, in der ISS irgendwie versucht, den Spagat zu argumentieren. „Dass diese Entwicklung Arbeitsplätze kosten muss glauben wir nicht, vielmehr kommt es zu einer Verschiebung, nicht zu einer Reduktion“, heißt es darin.
Schon wahr, dass durch den Roboter im FM auch spezialisierte Arbeitsplätze entstehen werden, ob diese aber jene aufwiegen, die wegfallen? Ich denke nein. Genau so wenig, wie ALLE Arbeitsplätze im Gebäudeservice wegfallen werden. Das wären der aktuellen Schätzung von Alexander Redlein, Professor an der TU Wien, nämlich ordentlich viele: Redlein: “Über 270.000 Mitarbeiter erwirtschaften in Österreich direkt mit Dienstleistungen rund um Gebäude über 15 Mrd. EUR pro Jahr. Das entspricht rund 9% der gesamten heimischen Wertschöpfung aus den Bereichen Handel, Industrie, Dienstleistungen und dem Baugewerbe. Im internationalen Vergleich wird erkennbar, dass die Unterschiede zwischen den einzelnen EU-Staaten in diesem Bereich oft enorm sind. Begründen kann man das einerseits mit starken Differenzen im Alter, in der Qualität und der Ausstattung der Gebäude, aber auch mit einem Unterschied im Automatisierungsgrad der Gebäude sowie der Leistungserbringung.“
In meinem Buch über die Zukunft des Immobilienmaklers, habe ich dem Thema Automatisierung natürlich auch ein Kapitel gewidmet. Darin heißt es: